Good Bye Meta!

Ich verabschiede mich von Facebook & Instagram.

tl;dr Ich bin weiterhin bei Mastodon präsent. Wer meine Handy-Nummer kennt, kann mir gerne Signal-Nachrichten schreiben. Oder ganz klassisch E-Mail oder Briefpost…1😊

Es war war ein Abschied auf Raten. Als ich mit Facebook vor fast 15 Jahren begann, waren die meisten der Menschen aus meinem persönlichen Umfeld bei Facebook, wenn sie online unterwegs waren. Privater Austausch; mitbekommen, was andere so machen; teilen, wo man selbst unterwegs ist oder einen bewegt; dafür war Facebook gut und wichtig. Auch der eine oder andere Austausche zu queeren und politischen Themen fand dort statt.

Ein Vorsatz war für mich von Anfang an: nur persönlich bekannte Menschen zu Facebook-“Freunden” machen. Bis auf wenige Ausnahmen habe ich mich all die Jahre daran gehalten. Durch die beiden ILGA-Europe-Konferenzen in Brüssel und Prag kamen neue persönliche Bekanntschaften dazu. Auch meine Dienstreise nach Toronto und mein halbes Jahr Arbeitsauftenthalt in Stockholm haben ihre bisexuellen Spuren hinterlassen.

Im Gegensatz zu Facebook kam Instagram nur dazu, weil ich im Vereinskontext neugierig darauf war, was im queeren Kontext dort so los ist. Richtig aktiv war ich dort nie.

Von den Menschen aus meinem privaten Umfeld haben über die Jahre hinweg allerdings immer mehr ihre Facebook-Aktivitäten eingestellt oder die Plattform ganz verlassen. Das “einander mitbekommen” auf der Ebene der persönlichen Bekanntschaften wurde nach und nach immer weniger. Obwohl solchen Weggänge durchaus mal ein eigenes Nachdenken angestoßen hatten, blieb ich dort – noch waren genug andere Menschen da, die mich vom Gehen abhielten.

Dann kamen die Änderungen im Werbemodell. Meine Timeline wurde immer mehr von Werbung geflutet, der Content von persönliche Bekanntschaften (oder gar Real-Life-Freuden) war immer schwerer zu finden. Es gab zwar Umwege, aber es wurde immer mühsamer. Das Deaktivieren der personalisierten Werbung hat dem ganzen einen weiteren Schub in Richtung mehr Werbung und weniger sinnvolle Inhalte gegeben.

Den Todesstoß hat dem Ganzen Mark Zuckerberg persönlich versetzt. Das Anbiedern an Donald Trump, noch bevor er Präsident war. Die Änderungen zum Fakten-Check – der war vorher schon mies, aber damit war es offiziell, dass es nicht mehr stattfindet; das entsprechende Commitment gegenüber der EU wird nicht mehr lange halten. Dann die Bemerkung corporate America needs more ‘masculine energy’; oder die Aufkündigung der DEI-Programme im Meta-Konzern. Damit ist endgültig klar, wes Geistes Kind er ist. Ob die bisherige Firmenpolitik nur Fassade war oder er sich jetzt nur den neuen Mächtigen anbiedert, macht auch keinen wirklichen Unterschied mehr.

Daher ist es an der Zeit, nach Twitter vor gut zwei Jahren nun auch den beiden anderen Plattformen, die von weißen, männlichen Milliardären geführt werden, den Rücken zu kehren. Meine Profile werden noch eine Weile weiter existieren und vielleicht schau ich ab und an nochmal kurz rein bevor ich sie endgültig schließe.

Meinen Fokus werde ich auf solche Plattformen legen, die dezentral sind, nicht in der Hand von einzelnen Super-Reichen sind und auf denen die US-amerikanische Prüderie nicht den Ton bestimmt.2

Im text-basierten Bereich bin ich schon seit mehr als zwei Jahren bei Mastodon auf dem Server des Bisexuellen Netzwerks präsent. Für mehr bildlastigere Dinge denke ich grade über Pixelfed nach – und vielleicht bekommt BiNe ja bald einen eigenen Pixelfed-Server…


  1. Im Zweifelsfall im Impressum dieser Seite nachsehen.
  2. Neuestes Beispiel ist die unangekündigte Löschung der Instagram-Präsenz des Münchner Bi-Stammtischs vermutlich nur deswegen, weil das Wort “bisexuell” in der Seitenbeschreibung stand.

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