Seit 2014 war ich mit meinen Mail-Accounts und mit diesem Blog bei DomainFactory. Als ich mich damals dafür entschied, sprach ganz viel dafür: Positive Empfehlungen von anderen, die bereits dort waren; ein deutsches Unternehmen mit Sitz in München, meiner langjährigen Wahlheimat vor Köln (damals noch eigenständig und ohne Einfluss eines US-Konzerns); ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis; flexible Konfigurationsmöglichkeiten und eine für damalige Verhältnisse ziemlich moderne Administrations-Oberfläche; und vor allem einen kompetenten Support, der auch telefonisch gut erreichbar war.
Aber so nach und nach gab es immer mehr negative Punkte:
- der Login zum Admin-UI konnte nicht mit einem zweiten Faktor abgesichert werden;
- TLS/SSL-Zertifikate mussten jährlich manuell erneuert werden;
- gegen Let’s-Encrypt-Zertifikate wehrte sich der Provider standhaft;
- mein schon etwas betagter (aber noch voll funktionsfähiger) HP LaserJet konnte Scans plötzlich nicht mehr per E-Mail über ein dediziertes Postfach bei DomainFactory versenden;
- passwortgeschützte WordPress-Seiten funktionierten irgendwann nicht mehr, weil ein Cache davorgesetzt wurde.
Da ich nicht einfach so wechseln wollte, fragte ich nach – mehrfach. Aber über Jahre hinweg stellte sich das Unternehmen bei allen Verbesserungswünschen stur. Gerade fehlende MFA und das Zertifikatshandling waren am Ende nicht mehr zeitgemäß.
Der letzte Anstoß, mir einen anderen Provider zu suchen, war dann die Ankündigung, dass E-Mail-Postfächer automatisch gelöscht werden, wenn 30 Tage lang kein Login erfolgt. Es gibt diverse Punkte, warum das blöd ist, vor allem für rein technische Mailboxen, die ausschließlich für den Mail-Versand aus Geräten heraus verwendet werden. Schön wäre auch gewesen, wenn die betroffenen Mailboxen wenigstens genannt worden wäre – aber auch der Support war nicht in der Lage, mir zu sagen, welche meiner Mailboxen davon betroffen sind. Insgesamt eine miserable Kundenkommunikation. Und einfach mal Kundendaten löschen geht gar nicht. Ich kann nicht des Eindrucks nicht erwehren, dass der negative Einfluss der US-Mutter, die den Provider 2017 gekauft hatte, sich mehr und mehr bemerkbar macht.
Jetzt läuft mein Blog und meine Mails bei einem anderen Provider in Süddeutschland, der nicht von einem großen US-Unternehmen aufgekauft wurde. Und da gibt’s all das, wo sich der alte Provider stur gestellt hat. Ich hoffe sehr, dass beides so bleibt.